Echtschmuck aus Gold

Schmuck aus Gold fasziniert die Menschen schon seit der Entdeckung des edlen Metalls. Er war für sie ein Symbol für die Ewigkeit, die Macht der Götter, für die Sonne, für Gesundheit, Reichtum, für Schönheit und Reinheit. Und eigentlich ist das bis heute so geblieben. Goldschmuck ist immer noch sehr gefragt und schmückt seinen Träger/seine Trägerin. Er ist nicht nur schön, sondern auch hochwertig, langlebig und sehr angenehm zu tragen. Darüber hinaus aber hat Echtschmuck aus Gold sich auch noch ein wenig die Mystik bewahrt, die er immer für die Menschen hatte. Außerdem ist er natürlich auch eine Wertanlage. In vielen Kulturen sind Schmuckstücke aus Echtgold auch heute noch Statussymbole, aber auch Braut- und Hochzeitsgeschenke und wertbeständige Zahlungsmittel.

Echtgold, was ist darunter zu verstehen?

ures Gold oder Feingold mit einem Reinheitsgehalt von 999/000 so wie es in der Natur vorkommt, eignet sich nur sehr schlecht, um zu Schmuckstücken verarbeitet zu werden. Es ist dafür zu weich, zu leicht verformbar und nicht kratz- und abriebfest. Zwar können theoretisch sehr massive Schmuckstücke auch aus reinem Gold gefertigt werden, aber die sind dann sehr schwer, sehr plump und vor allem auch extrem teuer. Deshalb arbeiten die Schmuckhersteller praktisch immer mit Goldlegierungen. Dafür werden dem Gold Zusatzmetalle beigefügt. Meist sind das Silber und Kupfer, seltener Platin, Zink, Zinn, Cadmium oder Nickel.

Das zugesetzte Metall ist auch dafür verantwortlich, dass das Gold seine Farbe verändert. So entstehen zum Beispiel Gelbgold, Rotgold, Roségold und Weißgold.

Je nachdem, wie hoch der jeweilige prozentuale Anteil der Zusatzmetalle ist, gibt es verschiedene Legierungen für Goldschmuck.

Hier ein Auszug gängiger Goldlegierungen bei Schmuckstücken:

In anderen Ländern werden teilweise auch noch, in unseren Breiten eher seltenere Legierungen, zu Schmuck verarbeitet, zum Beispiel 875/000, 833/000 und 417/000. Aus allen genannten Legierungen kann Echtschmuck aus Gold bestehen.

Wie lässt sich erkennen, dass es sich um Echtschmuck aus Gold handelt?

Normalerweise sind Schmuckstücke aus echtem Gold mit einer kleinen Prägemarke oder Punzierung¹ versehen. Sie zeigt an, ob es sich um Gold handelt und auch den jeweiligen Goldanteil. Dieser kleine Prägestempel wird in der Innenseite von Ringen, am Verschluss von Ketten und bei anderen Schmuckstücken an einer passenden, unauffälligen Stelle angebracht. Allerdings kann es bei sehr alten Schmuckstücken auch vorkommen, dass die Prägung nicht mehr richtig zu erkennen oder überhaupt nicht vorhanden ist. Auch bei ausländischen Schmuckstücken fehlt die Prägung manchmal. Um sich Klarheit darüber zu verschaffen, ob sie trotzdem aus Echtgold bestehen, sollten sie zum Juwelier, zum Goldschmied oder einen anderen Fachmann gebracht und dort fachmännisch getestet werden. Fachleute können einen zuverlässigen Abrieb- oder Säuretest durchführen, der Sicherheit gibt.

Ist es aber auch für Laien möglich, ohne die Prägung echten von falschen Schmuck zu unterscheiden? Wenn man sehr genau hinschaut, sieht man das oft trotzdem. Gold ist sehr beständig, es oxidiert nicht² und läuft nicht wie Silber so schnell dunkel an. Goldfarbiger Modeschmuck hat außerdem sehr oft eine eigenartige gelbe Farbe, die sich von Echtschmuck stark unterscheidet.

Wie beständig ist Echtschmuck aus Gold und wie lässt er sich schön erhalten?

Goldschmuck ist wie bereits erwähnt sehr langlebig. Äußere Einflüsse wie Licht, Luft und Wasser, aber auch die meisten chemischen Stoffe können ihm nichts anhaben. Zum Säubern reicht im allgemeinen oft Wasser und etwas Spülmittel und zum Abtrocknen ein weiches, nicht fusselndes Tuch. Sehr filigraner oder steinbesetzter Schmuck ist pflegeintensiver und empfindlicher und muss behutsam gereinigt werden. Wenn Sie allerdings zur menschlichen Spezies mit der Anlage zur Grobmotorik gehören, sollte das vom Fachmann erfolgen.

Was ist der Unterschied zwischen vergoldeten und goldenen Schmuck?

Anders als beim Goldschmuck als Echtschmuck besteht vergoldeter Schmuck aus einem nicht goldenen Grundmaterial, meist aus Silber, aus Stahl, Edelstahl, aber auch aus Kupfer, Bronze und Messing. Dieses Grundmaterial wird mit einer mehr oder weniger dicken Goldschicht überzogen. Das kann auf zwei grundsätzlich verschiedene Arten erfolgen, die chemische und die mechanische Vergoldung. Speziell bei der Schmuckherstellung wird heute das chemische Verfahren der Galvanisierung bevorzugt. Dabei wird das zum Beispiel aus Edelstahl bestehende Schmuckstück in ein Bad aus einer wässrigen Lösung von Goldsalzen (Goldelektrolyt), eingetaucht. Durch das Anbringen von elektrischer Gleichspannung scheidet sich ein dünner Goldüberzug auf dem Schmuckstück ab. Außerdem gibt es noch eine andere Art von Schmuckvergoldung, das sogenannte Doublé, auch als Goldplattierung bezeichnet. Dabei wird ein dünnes Goldblech, mit einem Blech aus anderem Metall, unter starkem Druck so zusammen gepresst, das es zu einer untrennbaren, unlöslichen Verbindung kommt. Daraus können dann Schmuckstücke, zum Beispiel Ketten und Armbänder hergestellt werden. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt aber darin, dass das Schmuckstück nicht von allen Seiten mit Gold bedeckt ist. Goldauflagen können aus Feingold 999/000 bestehen, aber auch aus jeder anderen Goldlegierung.

Professionelle Schmuckherstellung erfordert eine ganze Reihe an Produktionsschritten.

Der Grund dafür, vergoldete Schmuckstücke herzustellen, liegt darin, dass sie natürlich preisgünstiger als Echtschmuck aus Gold sind, was sich besonders bei hohem Materialeinsatz stark bemerkbar macht. Auch vergoldete Schmuckstücke können sehr hübsch und edel aussehen und wenn die Vergoldung neu ist, sieht der Laie auch kaum einen Unterschied zu echtem Goldschmuck. Allerdings kann die Goldschicht, besonders wenn sie sehr dünn ist, sich nach und nach abtragen und dann schimmert das Grundmetall durch. Deshalb sollten vergoldete Schmuckstücke besonders pfleglich behandelt werden. Sie sind einfach anfälliger für Schmutz und Kratzer als purer Goldschmuck.

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¹ Punzierung ist die Stempelung eines Objekts aus Edelmetall. Das Werkzeug dafür ist die Punze. Im Schmuckbereich versteht man darunter einen Schlag- bzw. Feingehaltsstempel.
² Gemeint ist hier pures Gold (Feingold) mit 999 bis 1000 Gewichtsanteilen. Bei unedlen Metallen, die mit Gold zu einer Legierung gemischt werden, entstehen zusätzliche chemische Reaktionen.